„Angriff auf Harriersand“
Am Vegesacker Museumshaven war anlässlich der Pappbootregatta einiges los.
Artikel vom: 29.06.2022
Moin, ihr Landratten! In der Region ist einfach viel zu viel los. Ich schaffe es meistens nur kurz vorbeizuschauen und etwas zu essen. Es werden so viele tolle Events geplant. Ich bin ganz überwältigt. Die Leute sind sogar so begeistert von mir, dass sie eine Statue gebaut haben. Diese fuhr kürzlich bei der Pappbootregatta in Vegesack mit. Es fehlten noch meine typischen Accessoires – ich habe beispielsweise meine Mütze nicht entdeckt, aber das war wirklich eine große Leistung. Die Mütze und mein Halstuch hat mir Katrin Prinz aus der Druckvorstufe übrigens gestaltet. Hübsch, oder? Auch all die anderen Pappboote waren kreativ und durchdacht gebaut. Eins zeigte ein wirklich imposantes Seepferdchen. Während ich es betrachtete fragte ich mich, wer dafür wohl Modell gestanden hatte. Gibt es hier etwa noch ein Maskottchen in der Region? Während meines Rundflugs entdeckte ich auch unsere Redakteurin Nadine Döring, die mit zwei weiteren Leuten über das Gelände ging. So höflich, wie ich bin, landete ich vor ihren Füßen und begrüßte sie. Sie stand gerade an einem Stand an, an dem es Wraps gab. Diese hatten ziemlich komplizierte Namen. Falafel verstand ich noch, aber Çi?köfte war dann doch ein zu merkwürdiger Name. Vegan sollte es sein, also ohne Fisch, wie ich panisch feststellte. Aber genau das bestellte Nadine sich. Ich war kurz etwas eingeschnappt – sie hätte mir ja irgendwas mit Fisch kaufen können oder Pommes – wobei ich letztere schon heimlich gegessen hatte, als sie den Besuchern heruntergefallen waren. Als wir das dünne, gerollte und gefüllte Fladenbrot dann bekamen und sie – ich verzeihe ihr, dass sie mir nicht das erste Stück angeboten hat – mir etwas abgab, war ich positiv überrascht. Es war zwar nicht leckerer als ein Matjesbrötchen, aber doch wirklich gut.
Habt ihr mein Bild im Schwaneweder Telegraph gesehen? Ich durfte Nadine bei ihrer Arbeit an der Sonderbeilage helfen. Ich bin unter anderem an dem Strand auf Harriersand gewesen – vorher landete ich auf der Hinterlassenschaft einer Kuh, das war nicht ganz so toll. Als mir diese dann auch noch zu nah kam, flüchtete ich schnell von der Wiese. Eine Mütze war an diesem Tag ganz praktisch, da sie sich vor der Sonne schützte allerdings war es doch auch ganz schön warm darunter. In der Weser kühlte ich mich ab. Plötzlich platsche es neben mir und eine Fontäne Wasser erwischte mich. Ich ging kurz unter. Dabei verlor ich meine Mütze. Als ich wieder auftauchte, stand vor mir ein Fellbündel, das meine Mütze in der Schnauze hatte. Höflich bat ich den Hund darum, mir mein Eigentum zurückzugeben. Er wackelte nur freudig mit dem Schwanz. Das bedeute, ich musste härtere Mittel anwenden. Mit dem Schnabel griff ich ebenfalls nach meiner Mütze und zog daran. Der Hund ließ allerdings nicht los. Dann rief jemand nach ihm. Er riss den Kopf zur Seite und mich gleich mit, da ich ja immer noch an der Mütze hing. Diese ließ er dann aber auch los und ich segelte ins Gebüsch. Davon hatte ich in dem Artikel im Schwaneweder Telegraph natürlich nichts erwähnt, aber ich fand das Verhalten schon sehr frech. Aber niedlich war der Hund schon. Als ich wieder aufgebrochen war, beobachtete ich ihn noch aus der Luft aus. Da ich mich nicht eingecremt hatte, konnte ich nicht so lange bleiben. Auf dem Rückflug habe ich mir die Aschwardener Mühle von oben angeschaut und bin dann kurz in Beckedorf gestoppt. Dort gibt es nämlich eine Schmiede. Ich bin aber nicht reingegangen, weil ich Angst hatte, dass ich mir meine Flügel ansenge.
Am vergangenen Wochenende war ich besser ausgerüstet und mit ganz viel Sonnencreme eingerieben. Mit der Redakteurin Antje Spitzner durfte ich zur Eröffnung der Burglesumer Kulturtage „Sommer in Lesmona“. Es war unglaublich heiß. Ich musste sehr viel Wasser trinken. Zu Essen gab es natürlich auch etwas. Dieses Mal habe ich ein bisschen an einer Wurst geknabbert. Ich bin mittlerweile experimentierfreudiger geworden. Auf der Veranstaltung wurde schön gesungen. Die PopVoices haben mich mit dem Song „Happy“ begeistert. Erst hatte ich überlegt, mich dazuzugesellen und mitzuträllern, aber dann wollte ich den Musikern nicht die Show stehlen. Das erfrischende Wasser habe ich übrigens vor der Kirche St. Martini Lesum halten. Dort bin ich auch ein Stück gepilgert und habe eine Muschel geschenkt bekommen. Darüber habe ich mich sehr gefreut. Sonst entdecke ich sie immer nur, wenn ich mal einen Ausflug zum Meer mache. Später habe ich dann noch einen Drachen gesehen! Aber der war nicht echt, sondern nur ein Teil des bunten Umzugs. Auch die Gräfin Emma lief mit und verteilte Fische – leider aber nur welche aus Lakritz, wie ich feststellen musste. Nach dem ganzen Trubel bin ich zur Moorlosen Kirche geflogen, den Ort hat Antje mir empfohlen. Dort konnte ich mich etwas ausruhen.
Als Zeitungs-Maskottchen ist das Leben aufregend. Ich hoffe, ihr hattet auch eine abenteuerliche Woche. Bis bald, euer Fiete!
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