„Vereine sollen sich distanzieren“
Der SPD-Politiker Houssam Remmo kam als Dreijähriger aus dem Libanon nach Deutschland. Foto: rdr
Artikel vom: 01.09.2024
Bremen-Nord (RDR) – Houssam Remmo ist nach dem Attentat von Solingen entsetzt und tief erschüttert. Von der IS soll es ein Bekennerschreiben geben, und bei dem mutmaßlichen Täter soll es sich um einen Islamisten aus Syrien handeln.
„Ich bin ein demokratischer Moslem, und das sind die meisten Muslime in Deutschland“, sagt der in Beirut geborene Vegesacker. Terroranschläge oder die zunehmenden Messerangriffe – all das verurteilt Houssam Remmo aufs Schärfste. „Das ist nicht der Islam. Jegliche Gewalt, insbesondere gegen Unschuldige, widerspricht unseren Grundsätzen und Überzeugungen“, sagt der 1981 geborene Sozialdemokrat, der als Dreijähriger nach Deutschland gekommen ist. „Wir müssen den Einheimischen den Rücken stärken. Es sind keine Nazis, die solche Taten kritisieren, sondern die Täter sind Verbrecher und Terroristen!“
Nun hat Houssam Remmo einen Aufruf formuliert. „Ich fordere alle Islamverbände und -vereine in Deutschland auf, sich öffentlich und unmissverständlich gegen Terror und Messerangriffe zu positionieren“, erklärt der Vegesacker darin. „Es ist notwendig, dass wir gemeinsam und geschlossen ein Zeichen setzen, dass diese Taten nicht im Namen des Islams oder einer anderen Religion begangen werden dürfen.“
Er erwarte, dass auch in den Moscheen beim Freitagsgebet darüber gesprochen wird, was in Solingen passiert ist und dass es sich dabei um nichts anderes als Terror handele. „Ich möchte, dass die Islamverbände und -vereine auf die Straße gehen, friedlich demonstrieren und deutlich und sichtbar zeigen, dass sie sich distanzieren“, sagt Houssam Remmo. Er ärgere sich darüber, dass entsprechende Reaktionen nicht erfolgt seien.
Für die SPD-Fraktion im Beirat Vegesack ist er Mitglied im Ausschuss für Sicherheit, Soziales und Integration. Der Moslem betont, dass Clankriminalität, Drogenhandel, Terror oder Messerstechereien im Koran als Sünden vermerkt sind. Für entsprechende Täter fordert er ein härteres Strafmaß. „Es kann auch nicht sein, dass Terroristen und Gefährder einfach wieder freikommen“, meint Houssam Remmo, der sich sicher ist, dass er für seine Worte auch Kritik ernten wird. „Aber es ist meine Pflicht, etwas zu sagen!“
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