Familienbetriebe arbeiten Hand in Hand
Gerald Witthus und sein Neffe Dennis Witthus ergänzen sich mit Witthus Glasdecor und dem Witthus Heimtex Fachmarkt sehr gut. Foto: rdr
Artikel vom: 07.10.2024
Blumenthal (RDR) – Vom kleinen Farbengeschäft zum großen Fachmarkt: Die Blumenthaler Unternehmerfamilie Witthus feiert 65 Jahre erfolgreiche Firmengeschichte mit tollen Angeboten und bis zu 60 Prozent Rabatt. Gerald Witthus ist der Sohn des Gründerpaars Erwin und Elfriede Witthus. Er ist seit 1979 Inhaber von Witthus Glasdecor im Striekenkamp 2a. Dennis Witthus leitet in dritter Generation den Witthus Heimtex-Fachmarkt in der Heidlerchenstraße 3a.
Das BLV: Wie fing alles an?
Gerald Witthus: Meine Großeltern, meine Eltern und meine Brüder Jürgen und Wolfgang und ich haben damals, 1959, in einem kleinen Haus am Kreinsloger gewohnt. Die Straße war damals noch ein Feldweg. Mein Vater hat im Jahr 1959 im Haus einen Durchbruch und aus zwei Wohnräumen einen Laden gemacht. Anfangs hat er weiterhin auf dem Vulkan als Maler gearbeitet, und meine Mutter stand hinterm Tresen und hat Farben, Tapeten, Bodenbeläge und Rollos angeboten.
Dennis Witthus: Mir hat man erzählt, dass meine Oma am ersten Tag eine Dose Farbe verkauft hat. Sie hat sich dann in das Geschäft reingefuchst und wurde schnell zur Expertin. Der Laden wurde immer größer, und meine Großmutter hat zusätzlich drei Kinder erzogen und das Essen gekocht. Ich habe schon als Kind Tapeten bei Oma und Opa aus dem Keller geholt, weil ich mithelfen wollte. Es ging immer sehr familiär zu. Da gab es dann auch schon mal bei meinen Großeltern ein gemeinsames Frühstück mit Kunden und Vertretern.
Gerald Witthus: Wir Kinder sind quasi im Laden großgeworden. Das hat uns geprägt. Mein Vater hat dann auf dem Vulkan gekündigt und im Geschäft mitgearbeitet. Er hat die Kunden durch sein Wissen immer sehr gut beraten. Er hat zum Beispiel Fassadenfarbe verkauft und sich dann beim Kunden davon überzeugt, dass dieser damit richtig arbeitet. Oder mein Vater hat gezeigt, wie es funktioniert. Auf Wunsch haben meine Eltern auch Tapeziergeschirr oder Leitern verliehen und die nach Hause gebracht. Sie waren sehr beliebt. Da konnten Kunden auch schon mal am Wochenende vorbeikommen, wenn sie etwas brauchten.
Das BLV: Wie ging es weiter?
Gerald Witthus: Nach meiner Meisterprüfung im Jahr 1979 habe ich den Glasbereich des Geschäfts, also Witthus Glasdecor, übernommen. Mein Bruder Jürgen übernahm den Bereich Raumgestaltung. Im Striekenkamp hat er 1983 seinen Fachmarkt errichtet; wir haben unser Geschäft 1986 daneben gebaut. Mittlerweile steht ein Generationenwechsel an. Meine Töchter Rebecca und Simone, Dennis‘ Cousinen, stehen schon in den Startlöchern und werden Witthus Glasdecor 2025 übernehmen.
Dennis Witthus: Es sind zwei Familienbetriebe, die Hand in Hand zusammenarbeiten. Dann gibt es noch die angegliederten Betriebe Witthus Thoms Malerei GmbH und Witthus Markisen.
Das BLV: Der Witthus Heimtex-Fachmarkt hat sich dann noch einmal vergrößert und ist seit 2001 in der Heidlerchenstraße zu finden...
Dennis Witthus: Als mein Vater Jürgen Anfang der 80er Jahre das Steuer übernahm, war das der Beginn einer neuen Ära. Er hat schon früh erkannt, dass die Zeit der kleinen Tapetengeschäfte, die man damals an jeder Ecke fand, bald vorbei sein würde. Die vorausschauende Entscheidung, auf mehr Größe zu setzen und aus dem Unternehmen meiner Großeltern einen gut sortierten Fachmarkt zu machen, hat sich als richtig erwiesen. Nach seinem Tod 2015 habe ich die Geschäfte übernommen. Ein großes Projekt, das die Verbundenheit zum Standort dokumentiert, war die Erweiterung und umfassende Modernisierung des Fachmarkts im Jahr 2016. Seitdem kann man bei uns auf rund 3000 Quadratmetern einkaufen. Wir sind Wohnraum-Profis durch und durch für den Groß- und Einzelhandel. Bei uns gibt es Bodenbeläge, Teppiche, Tapeten, Gardinen und Heimtextilien, sowie Bau- und Heimwerkerbedarf. Wir verkaufen aber nicht nur Ware, sondern bieten auch viele Dienstleistungen an. Alles, was wir verkaufen, bauen wir auch ein.
In diesem Artikel haben wir eine Witthus-Anzeige von 1967 platziert. Ist der Inhalt noch aktuell?
Dennis Witthus: Dies ist eigentlich genau unsere Firmenphilosophie von Anfang an bis heute: eine große Auswahl und kompetente Fachberatung, preiswert und das alles mit der Handwerksleistung dazu, wenn gewünscht. Von den Malerarbeiten, die durch unser Tochterunternehmen Witthus Thoms ausgeführt werden, über Bodenbelagsarbeiten, Treppenrenovierungen, dem Anfertigen von Vorhängen und Gardinen im eigenen Haus, bis hin zur Montage von Sonnenschutz-Anlagen für Innen und Außen. Alles fachgerecht und preiswert.
Das BLV: In 65 Jahren Unternehmensgeschichte gab es doch sicherlich auch die eine Begebenheit, an die Sie sich schmunzelnd erinnern?
Gerald Witthus: Einmal ist eine Verkäuferin auf einen Farbeimer gestiegen, weil sie etwas aus dem Regal holen wollten. In diesen Eimer ist sie dann mit einem Bein eingebrochen.
Dennis Witthus: Ich kann mich an unseren Dackel Acki erinnern. Der Hund saß immer hinter dem Tresen und hat den verteidigt. Wenn jemand einfach dazu kam, hat Acki ihn in die Hüfte gezwickt. Ganz früher hat mein Opa seine Zigaretten manchmal hochkant ins Regal gestellt. Die mussten schnell gesucht und gefunden werden, wenn Kunden kamen.
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