Hoffen auf Ersatzpflanzungen
Auf dem Gelände des Waldfriedhofes Blumenthal liegen größere Flächen brach. Im Zuge einer Kampfmittelsondierung wurden zuvor viele Bäume gefällt. Foto: th
Artikel vom: 25.03.2025
Blumenthal (th) – Es ist augenscheinlich, dass auf dem Waldfriedhof Blumenthal größere Areale brachliegen. Im Zuge der Kampfmittelsondierung sind auf dem 14 000 Quadratmeter großen Gelände Bäume gefällt worden, ist einem Antrag zu entnehmen, den die Beiratsfraktion der Grünen eingereicht hatte.
Marc Pörtner möchte auf diese Weise bewirken, dass die Senatorin für Umwelt, Klima und Umweltschutz aufgefordert wird, für eine Nach- beziehungsweise Ersatzpflanzung von Bäumen auf dem Waldfriedhofsgelände Sorge zu tragen. Zugleich möchte Marc Pörtner erreichen, dass der Beirat Auskunft über die Anzahl und Art der gefällten Bäume erhält, aber auch Näheres über die Verhältnismäßigkeit der Maßnahme und über die künftige Nutzung des betroffenen Areals erfährt. Auch Ergebnisse über die Kampfmittelsondierung sollen dem Beirat mitgeteilt werden.
Angesichts der existierenden Klimakrise stützt sich das vorliegende Schreiben auf ein erhebliches Interesse an der Erhaltung des Baumbestandes. „Im Einklang mit der Klimaresolution des Beirates Blumenthal sollten daher alle Maßnahmen hinsichtlich ihrer ökologischen Auswirkungen sorgfältig geprüft werden“, so Marc Pörtner. Denn ein Unterlassen von Nachpflanzungen würde nicht nur die Glaubwürdigkeit der Resolution beeinträchtigen, sondern sich negativ auf die CO2-Bilanz auswirken. Allein zur Kompensation des ökologischen Schadens müssten 2800 Bäume über einen Zeitraum von zehn Jahren nachwachsen.
Mit seinem Antrag rannte Marc Pörtner im Beirat offene Türen ein, der seinem Ansinnen mehrheitlich zustimmte. Als recht gut bewertete Kay Bienzeisler, SPD, das Schreiben. Holger Jahn, CDU, unterbreitete den Vorschlag, das gerodete Gelände sich selbst zu überlassen, so dass es wieder begrünt wird, weil es zugleich die günstigste Variante sei. Das gesamte Areal, das gerodet wurde, soll etwa zwei Hektar betragen.
Insgesamt sind es acht Flächen, davon eine größere, die gleich an der Turnerstraße zu sehen ist. Für so manchen Spaziergänger und Friedhofsbesucher machten bereits Spekulationen die Runde, zumal es sich um eine Nacht-und-Nebel–Aktion gehandelt hätte, die nach drei Tagen abgeschlossen worden sei. Dabei rückt der gewählte Zeitpunkt in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses, unmittelbar vor den vorgezogenen Wahlen zum Bundestag.
Dabei sei schon einmal das größere gerodete Gelände gemessen und ausgeflockt worden. Im Gespräch war bereits, eine gesonderte Fläche für ein islamisches Gräberfeld zu schaffen. Aber auf einem Waldstück?! Anwohner berichteten, dass nach Gesprächen mit Zeitzeugen in diesem Teilbereich keine Bomben abgeworfen worden seien. Das wäre auch aus Kartenmaterial und Luftaufnahmen zu entnehmen. Viele Fragen, für die es bislang keine Antwort gab.
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