Neues Armlabor in Friedehorst
Nicoletta Winzia und Anja Hartmann, Leiterinnen der Ergotherapie, mit Elke Rohr (von links) am sogenannten Smart Glove von Neofect. Damit werden die Handgelenks- und Fingerbewegungen gemessen und Alltagssituationen trainiert. Per Bildschirm kann beispielsweise geübt werden, eine Orange auszupressen oder wie hier, spielerisch, als Flughörnchen Nüsse zu sammeln. Foto: as
Artikel vom: 04.01.2025
Lesum – (as) Im Neurologischen RehabilitationsZentrum Friedehorst (NRZ) steht den Pa-
tienten seit kurzem ein modern ausgestattetes, computerunterstütztes Armlabor zur Verfügung. Unter professioneller Anleitung von Ergotherapeutinnen können sie einzeln oder in Kleingruppen spielerisch die Schulter-, Arm-, Ellenbogen- und Fingerfunktionen trainieren und ihre Fertigkeiten, beispielsweise nach einem Schlaganfall oder Schädel-Hirn-Trauma, aktivieren.
Ermöglicht wurde dies durch eine Spendensammlung des Fördervereins des Neurologischen RehabilitationsZentrums Friedehorst e. V. „Wir haben über ein Jahr gesammelt“, berichtet Elke Rohr, erste Vorsitzende des Vereins. 80000 Euro seien zusammengekommen; teils durch Bremer Firmen oder Stiftungen, aber auch durch Spenden von ehemaligen Patienten.
Gekauft wurde davon ein Smart Board zur Diagnostik und Therapie, das von leicht bis schwer betroffenen Pa-
tienten für das Training der Bewegungskoordination von Arm, Schulter und Ellenbogen genutzt werden kann. Das Gerät wird individuell eingestellt, der Patient erlebt den Trainingsfortschritt direkt.
Mit dem „Smart Glove“ werden Handgelenke und Fingerbewegungen gemessen und trainiert, insbesondere in Alltagssituationen. Bei „Smart Pegboard“ geht es um die Greiffunktionen; bei „Pablo“ wird beispielsweise der Rumpf mit einbezogen. Bei „Cureo“ kommt eine VR-Brille zum Einsatz: Mittels Virtual Reality werden die Bewegungen in eine virtuelle Umgebung übertragen.
„Wir arbeiten an der Handlungsfähigkeit der Patienten, seinen Arm- und Fingerfunktionen sowie der Feinmotorik“, so Anja Hartmann, eine der beiden Leiterinnen der Ergotherapie. „Uns war wichtig, ein großes Spektrum abzudecken“, erklärt ihre Kollegin Nicoletta Winzia – sowohl bezüglich der Betroffenheit von leicht bis schwer als auch der Altersklassen der Patienten. Die eingesetzte Technik sei ansprechend und einfach konzipiert, das Tempo oder der Schweregrad individuell anpassbar. Der Patient vergesse beim „Spielen“ die Fixierung auf die Bewegung. Die Technik ersetze jedoch keine Einzeltherapie oder einen Therapeuten, sondern sei eine Ergänzung, ein zusätzliches Angebot, dass nicht für jeden nutzbar sei.
In Friedehorst können Mitarbeiter Vorschläge an die Klinikleitung geben, welche therapeutischen Hilfsmittel dem Förderverein für eine Investition vorgestellt werden sollten.
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