Bekennerschreiben nach Anschlag
In diesem Gebäude sind die Polizei und das Sozialwerk der Freien Christengemeinde untergebracht. Foto: as
Artikel vom: 15.12.2024
Grambke (rdr) – Vor etwa einer Woche brannte ein Haufen mit Unrat und Sperrmüll auf der Rückseite des Gebäudes an der Grambker Heerstraße, in dem auch die Polizei und das Sozialwerk der freien Christen untergebracht sind. Das Polizeibüro blieb unversehrt, aber es entstand ein Sachschaden von etwa 20 000 Euro.
In der entsprechenden Pressemitteilung hieß es, man gehe von Brandstiftung aus, und der Staatsschutz der Polizei Bremen habe die Ermittlungen aufgenommen. Und das nicht ohne Grund, denn im Internet kursiert ein Bekennerschreiben auf der Internetseite tumulte.org, die offensichtlich von Linksextremisten betrieben wird. Dort heißt es unter anderem, man schaue auf ein Jahr 2024 voller Gewalt und Repression zurück, ausgeübt vom Staat und seinen Verteidigern. Diese Gewalt wolle man mit direkten Aktionen beantworten.
„So haben wir gestern Nacht mit Reifen und einem riesigen Brandsatz aus 20 Litern Benzin die Hinterseite des Gebäudes der Bullenwache Bremen– Burg und der freien Christengemeinde bestückt und schlugen somit gleich zwei Fliegen mit einer Klappe“, lässt dort der anonyme Verfasser unter einem Bild wissen, das einen Molotowcocktail nebst brennenden Streichholz zeigt. Weiter thematisiert er das Kirchen-Asyl und spricht von Polizisten – auf der Homepage werden Gesetzeshüter grundsätzlich verächtlich als „Bullen bezeichnet“ –, die Abschiebungen durchführen und nachts Menschen ihrem Zuhause entreißen würden. Der anonyme Schreiber betont, es gebe viele Gründe, „Bullen“ anzugreifen.
Der Anschlag auf das Sozialwerk der Freien Christengemeinde wird auf der Homepage ebenfalls auf bizarre Art gerechtfertigt. Die Einrichtung gehöre zu den Pfingstkirchen, und die Pfingstkirchler würden unter anderem Abtreibungen und Homosexualität komplett ablehnen.
„Wir nehmen das Bekennerschreiben durchaus ernst und haben auch den von Ihnen erwähnten Verein im Blick“, erklärte René Möller, Sprecher von Innensenator Ulrich Mäurer, auf unsere Anfrage hin. „Wir bitten jedoch auch um Verständnis, dass wir über mögliche Ermittlungsstände, Vereinsverbote und Maßnahmen nicht öffentlich Stellung nehmen.“
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