„Alma“ soll „MS Sansibar“ werden
Die „Alma“ liegt derzeit in der Lesummündung und soll demnächst für einen neuen Anstrich in die Werft. Foto: nik
Artikel vom: 08.03.2025
Lesum (nik) – Das Binnenschiff lief 1928 vom Stapel und hat unter dem Namen „Alma“ jahrelang bei der Reederei Hal över in Dienst gestanden: Dann hat es der Unternehmer Uwe Schröter im Hohentorshafen entdeckt und entschieden, es zu erwerben.
Er möchte es in „MS Sansibar“ umbenennen und zu einem Café mit Sonnendeck ausbauen. Es soll an einem Steg im Lesumhafen liegen und als Veranstaltungsort für Feiern, Seminare und ähnliches genutzt werden. In der Sitzung des Burglesumer Beirats stellten er und Burcu Özden die Idee vor und lösten große Begeisterung aus. Ortsamtsleiter Florian Boehlke sprach vom Lesumhafen als „einer der schönsten Orte in Bremen“, auch Uwe Schröter fand den Platz „magnetisch“. Sozialdemokratin Maren Wolter schilderte, wie sie dort unterwegs sei, gerne irgendwo einkehren würde, aber dann sei da nichts.
Uwe Schröter musste die Erwartungen ein wenig dämpfen: Ein richtiges Gastro-Schiff könne es nicht werden, die Kombüse hätte nur etwa sechs Quadratmeter. Man wolle sich auf Kaffee, Kuchen und belegte Brötchen beschränken und für Veranstaltungen professionelle Caterer ins Boot holen. Wenn das Dach zum Sonnendeck ausgebaut sei, soll es etwa 24 Plätze bieten. „Genug Platz für eine Beiratssitzung“ witzelte Werner Müller, SPD. Das Vorhaben werde mit der Hal över-Reederei koordiniert, für deren Support man dankbar sei.
Nicole Mohr von Hal över bekam leider nicht mehr die Gelegenheit, über die Geschichte des Fahrzeugs zu referieren. Deutliche Bedenken äußerte Harald Rühl aus dem Publikum: Als langjähriger Reeder sei er der einzige Fachmann im Raum. Er habe schon viele pleite gehen sehen. Dazu verwies er auf verschiedene Gastro-Schiffe, die mehrfach gesunken wären. Die Versicherung sei wichtig, wenn so etwas passiere, dürfe die Last nicht bei der öffentlichen Hand enden. Dem entgegnete Uwe Schröter, dass er sich bereits ausgiebig in die Rechtslage eingearbeitet habe und erklärte verschiedene Details: So sei es wichtig, dass es rechtlich ein Fahrgastschiff bleibe, dafür müsse es mehrere Male im Jahr bewegt werden. Er könne sich mehrstündige Charterfahrten auf der Weser vorstellen.
Andere äußerten die Sorge, dass die Idee sich zu einem Privatvergnügen entwickeln könnte, das aber weiter den prominenten Liegeplatz beanspruchen würde und regten deshalb die Gründung eines zweckgebundenen Vereins an. „Ich möchte das Schiff erhalten und freue mich darauf, in drei Jahren die 100 dranhängen zu können“, fasste Uwe Schröter seine Intentionen zusammen. Der Beirat begrüßte das Vorhaben und beschloss einstimmig, sich in diesem Zusammenhang mit einer weiteren Aufwertung des Lesumhafens zu beschäftigen.
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