Für eine saubere Stadt im Einsatz
Auf Einladung des Ortsamtes stand auf der Beiratssitzung das Thema Umweltwächter auf der Tagesordnung. Hier: Ortsamtsleiter Florian Boehlke, Christine Fried (Arbeitsressort) und Holger Degwitz (Arbeit und Lernzentrum) (von links). Foto: th
Artikel vom: 31.10.2024
Burglesum (TH) – Der Bremer Norden soll auch künftig von ständig anfallendem Müll und Abfällen befreit werden. Das sieht der Einsatz von Umweltwächterinnen und -wächtern vor, die zeitlich befristet ihrer Arbeit nachgehen sollen. Gleich mehrere Institutionen sind an dem Projekt beteiligt. Das ist in erster Linie das Jobcenter, das als Kostenträger einzelne infrage kommende Personen vorschlagen und vermitteln muss. Darüber hinaus sind mit von der Partie das Arbeitsressort, Performa Nord und das Arbeit und Lernzentrum.
Christine Fried aus dem Arbeitsressort brachte auf der Beiratssitzung gleich die Probleme auf den Punkt. „Sie kennen die finanzielle Situation. Das Geld ist eng. Wir tun das, was wir als Möglichkeiten haben, die Stellen zu halten“. Damit unterstrich sie, wie wertvoll die Arbeit sei, um die Stadtteile sauber zu halten. Die Abteilungsleiterin wies zugleich auf die einzelnen Bedingungen hin, mithilfe ihres Ressorts und in Abstimmung mit dem Jobcenter die entstehenden Lohnlücken zu schließen.
Das wäre der Fall, wenn die befristet arbeitenden Menschen, die arbeitsrechtlich im öffentlichen Dienst bei der Performa Nord angestellt sind, je nach Arbeitsdauer 80 oder 70 Prozent an Bagis-Leistungen erhaltenen, so dass die übrige Summe mit Landesmitteln aufgestockt wird. Gegenwärtig sind sechs Wächterinnen und Wächter auf Straßen und Plätzen unterwegs. Das laufende Projekt endet zum Jahresende und steht somit möglicherweise vor dem Aus. Daher sei man bemüht, eine Anschlussfinanzierung bis Ende Juni 2025 zu sichern. Das träfe auf drei Personen zu.
„Wir werden andere Dienststellen anschreiben und weitere Träger, die in dem Bereich arbeiten. Ich bin guter Hoffnung, dass es klappen wird“, so Christine Fried. Jedoch wäre es unklar, wie viele Stellen gefördert werden. Der Verantwortungsbereich läge beim Jobcenter. Die notwendigen Entscheidungen werden voraussichtlich im November getroffen.
Holger Degwitz vom Arbeit und Lernzentrum bestätigte den Sachverhalt, dass die infrage kommenden Personen im Leistungsbezug stehen müssen. „Wir können dem Jobcenter nur mitteilen, dass wir freie Stellen besetzen wollen. Eine Weiterbeschäftigung liegt nicht in unseren Händen“. Die einzelnen Kollegen wissen bereits, dass zum Jahresende Schluss sei. Leider könne seine Einrichtung keine öffentliche Werbung machen. Trotzdem bleibe man an dem komplexen Thema dran, so Christine Fried: „Denn wir wollen das Projekt verlängern.“ Sie verwies auf den Arbeitsalltag der Umweltwächter, bei Wind und Wetter den ganzen Tag unterwegs zu sein. „Das kann nicht jeder“, während Holger Degwitz auf die Umstände einging, täglich Müll und Abfälle zu sammeln. Das wäre eine Hemmschwelle und nicht jedermanns Sache.
Lob und Anerkennung für das Projekt kam aus den Reihen der Beiratsfraktionen. Man wünsche sich, dass die Arbeit fortgesetzt werde. Wenn weniger Umweltwächter unterwegs wären, würde es wieder wesentlich schlimmer aussehen, befürchtete Barbara Punkenburg (Grüne). Schon heute wäre es um die Sauberkeit nicht gut bestellt. Niels Heide (SPD) erklärte, er würde sich über eine Fortsetzung der Arbeit freuen, und er erkundigte sich zugleich nach weiteren Finanzierungsmöglichkeiten, die sich jedoch nicht abzeichnen.
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