Vector Foiltec meldete Insolvenz an
Das Eden-Projekt mit diesen Folienkissen wurde in Cornwall, Großbritannien, umgesetzt. Foto: Vector Foiltec
Artikel vom: 10.11.2024
Burglesum – (as) Projekt- und Zahlungsverzögerungen im zweistelligen Millionenbereich haben dazu geführt, dass das international agierende Burglesumer Unternehmen Vector Foiltec Ende Oktober Insolvenz anmelden musste.
„Unser Produkt ist gefragt“
Dies teilte kürzlich Firmengründer Dr. Stefan Lehnert mit. „Der Schritt ist uns natürlich nicht leicht gefallen. Aber ich bin optimistisch, dass wir hier zeitnah eine gute langfristige Lösung finden werden. Unser Produkt ist gefragt, das Bauen mit ETFE-Folie wird weltweit sehr geschätzt und der Markt wächst stetig.“
Zum Insolvenzverwalter für die inländische Voiltec-Gruppe wurde Dr. Christian Kaufman von der Pluta Rechtsanwalts GmbH bestellt. Vector Foiltec beschäftige rund 115 Mitarbeiter in Lesum und der Überseestadt und weltweit über 250. Die Auslandgesellschaften seien von der Insolvenz nicht betroffen, heißt es in einer Mitteilung. Durch das Insolvenzgeld seien die Löhne der Mitarbeiter für drei Monate, bis Januar 2025, gesichert.
„Die Mitarbeiter wurden bereits über den aktuellen Stand informiert. Wir prüfen nun sämtliche Optionen, um den traditionsreichen Betrieb erhalten zu können. In den kommenden Tagen werden wir mit der Investorensuche beginnen. Der Einstieg eines Investors ist notwendig, damit Vector Foiltec eine Zukunftsperspektive hat“, so Dr. Christian Kaufmann.
Bereits vor dem Insolvenzantrag habe es Gespräche mit Investoren gegeben, die das Potenzial der Gruppe erkannt hätten, diese werde nun der vorläufige Insolvenzverwalter fortführen.
Dr. Stefan Lehnert zeigt sich optimistisch: „Die Marktposition ist weiterhin uneingeschränkt herausragend. Die Länder des Mittleren Ostens, die Region Süd-Ost-Asien sowie die USA sind hervorragende Märkte und auch aus Europa sehen wir einen Anstieg der Nachfrage in Bezug auf Renovierungsprojekte.“ Zudem sei die hohe Expertise des Teams das, was das Unternehmen aus der Krisensituation herausholen werde.
Die Bremer stellen seit 1982 transparente Dächer und Fassaden mittels des selbsterfundenen Texlon® ETFE Systems her.
Vector Foiltec kämpfe mit Langzeitfolgen aus der Corona-Pandemie und den Folgen des Ukrainekrieges. Zudem sei der russische Markt nach dem Beginn dieses Krieges weggefallen und habe dem Unternehmen wertvolle Möglichkeiten genommen, heißt es aus dem Haus.
Welche Wertschätzung Vector Foiltec in der Region genießt und welche Bedeutung dem Weltmarktführer als Arbeitgeber vor Ort zugute kommt, hat unter anderem der Wirtschafts- und Strukturrat demonstriert, der dem Architekturspezialisten im Jahr 2012 den Unternehmenspreis verliehen hat.
Weitere interessante Artikel