„Lasst die Schule im Dorf!“
Die Platjenwerber wollen ihre Grundschule behalten. Foto: fr
Artikel vom: 12.01.2025
Region (AS) – Schulen, insbesondere Grundschulen, treiben die Menschen der Region zurzeit um. In Lesum soll eine dringend benötigte neu gebaut werden, damit beschäftigt sich der Beirat wieder einmal – in seiner Sitzung am 21. Januar.
In Ritterhude soll die Platjenwerber Grundschule zum Nebenstandort der Grundschule Ihlpohl werden. Dagegen wehren sich die Einwohner. Sie haben die „Interessengemeinschaft (IG) Schulentwicklung Platjenwerbe und Ihlpohl“ gegründet und Unterschriften gegen das Vorhaben der Gemeinde gesammelt. Derzeit seien es bereits über 1000, wie Gesine Lange von der Interessengemeinschaft berichtet. Der Kern bestehe aus 40 engagierten Menschen.
Die Verwaltung sei beauftragt, die Schulstandorte weiterzuentwickeln, im Hinblick darauf, dass es ab 2026 einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung gibt, erläutert sie. Dazu sollte es Ende vergangenen Jahres einen Beschluss im Rat geben, der vertagt wurde. Nach einer Fachempfehlung wurde die Schule einzügig geplant. Argumente dagegen gebe es viele: Wer als Grundschüler eine Ganztagsbetreuung in Anspruch nehmen will, soll mit dem Schulbus in die Grundschule Ihlpohl gebracht werden. „Ritterhude hat sich verpflichtet, bis 2035 klimaneutral zu werden. Diese Planung ist nicht gut fürs Klima“, unterstreicht Gesine Lange. Ausreichend Räume seien da, müssten jedoch renoviert und saniert werden. Zudem würden die Kinder schneller selbstständig, wenn sie zu Fuß zur Schule gingen und fänden Freunde vor Ort. Die Schule sei, mit 140 Kindern in acht Klassen, gut besucht.
Marie Warnecke ist ebenfalls IG-Mitglied. Sie sei selbst in die Grundschule Platjenwerbe gegangen. Wie sie berichtet, würden viele ihrer Freunde mit Ende 20, Anfang 30 zurück in den Ort kommen, wie sie. Sie und ihr Partner hätten sich bewusst ein Grundstück in Schul- und Kitanähe ausgesucht, um hier zu bauen.
Der Interessengemeinschaft sei es nun wichtig, mit den Ratspolitikern ins Gespräch zu kommen, deshalb haben sie alle Fraktionen des Rates zu einem Gespräch eingeladen. „Wir wollen die Politik nicht verärgern“, so Gesine Lange. Aber die Forderung steht: „Lasst die Schule im Dorf! Sie ist Herzstück und Mittelpunkt. Wenn die Schule eingeht, vergreist das Dorf.“
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