„Energiewende wird funktionieren“
Für Holger Laudeley ist Nikola Tesla der größte Ingenieur, der je gelebt hat. Der Unternehmer ist gelernter Elektroinstallateur sowie unter anderem Gutachter für Photovoltaikanlagen und Energieanlagenelektroniker.FOTO: FR
Artikel vom: 16.09.2021
Ritterhude – (NAD) Holger Laudeley ist ein Anhänger von Elon Musk. Der gelernte Elektroins-tallatur aus Ritterhude fährt auch selbst einen Tesla und ist Verfechter der E-Mobilität. „Nikola Tesla ist der größte Ingenieur, der je gelebt hat“, sagt er. Für ihn ist klar: „Wer jetzt noch sagt, Windenergie oder so brauchen wir nicht, wird am Ende des Tages der Verlierer sein!“ Und mit seinen Vorhersagen liegt er richtig, wie er selbst sagt. „Ich habe in der Vergangenheit eigentlich immer gewusst, wie sich alles entwickeln wird.“ Seit 1982 beschäftigt er sich mit regenerativen Energien und vertreibt mit seiner Firma Laudeley Solartechnik GmbH & Co. KG sogenannte Balkonkraftwerke. Dadurch können Verbraucher ihren eigenen Strom produzieren. Allerdings musste er mit vielen bürokratischen Hürden kämpfen und erntete viel Kritik von öffentlichen Netzbetreibern. Doch er blieb standhaft und wurde für dieses Engagement nun mit dem „Werner-Bonhoff-Preis-wider-den-§§-Dschungel“ ausgezeichnet.
Holger Laudeley hat schon viele Preis erhalten – dafür musste er sich aber immer bewerben. Anfang des Jahres meldete sich nun jemand bei ihm, der ihm mitteilte, dass er nominiert worden sei. Von der Werner-Bonhoff-Stiftung hatte er bis dato noch nichts gehört, informierte sich dann aber. Seit 2006 vergibt die Stiftung den mit 50000 Euro dotierten Preis, den unternehmerische Menschen erhalten, die sich von der Bürokratie nicht einfach abschrecken lassen, sondern diese verbessern wollen. „Dass ich nominiert worden bin, war schon eine Ehre“, findet Holger Laudeley. Doch er hat den Preis auch gewonnen und wurde Anfang des Monats nach Berlin eingeladen. Auch Günther Jauch wurde einst mit dem Preis ausgezeichnet.
„Ich habe mich schon sehr gefreut“, berichtet Holger Laudeley. Und das sei bei ihm etwas Besonderes. Ihm habe der Abend der Preisverleihung sehr gefallen. Er habe so viele Gespräche geführt, dass er gar nicht zum Essen gekommen sei. „Wenn man Preisträger ist, sehen die Leute einen mit anderen Augen. Jeder wollte mit mir sprechen.“ Das hat sich der Unternehmer in den 1970er Jahren wahrscheinlich noch nicht gedacht, als er mit seinem Vater, der beruflich mit der Raumfahrt zu tun hatte, ein prägendes Gespräch führte. Er wollte wissen, wie die Satelliten Strom bekommen. Als sein Vater ihm berichtete, dass dies durch Solarzellen passiere, fragte sich Holger Laudeley, warum das nicht auch auf der Erde gemacht werde. 1979, als er 16 Jahre alt war, las er in dem Magazin „Hobbythek“ etwas über erneuerbare Energie. „Das fand ich gut. Das wollte ich auch machen“, erinnert er sich zurück.Durch die Balkonkraftwerke bekommen die Menschen ein Stück weit Autonomie zurück, berichtet Holger Laudeley. Die Anfrage an die kompakten Plug-In-Solarmodule, die einen handelsüblichen Schuko-Stecker und integrierten Wechselrichter besitzen, nehmen immer weiter zu. Manche Leute würden erst einen kaufen und seien dann so begeistert, dass der Zähler langsamer werde oder ganz stehen bleibe, dass sie sich weitere kaufen. Bald darauf folge dann das E-Auto. „Die Leute verändern sich“, stellt der Unternehmer fest und das sei spannend. „Sie können nicht genug davon bekommen und deshalb wird die Energiewende auch funktionieren“, ist er sicher.
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