Bauprojekte in Vegesack

Diese Skizze zeigt die geplante Reihenfolge der Ausbaustufen. Vom Bestandsnetz auf dem BWK-Areal aus sollen zunächst das Klinikum Bremen-Nord in der Hammersbecker Straße und das BAMF in der Lindenstraße angeschlossen werden. Die betroffenen Straßenzüge sollen dafür nicht insgesamt, sondern in kurzen Teilabschnitten halbseitig gesperrt werden. Grafik:Enercity Contracting
Artikel vom: 01.04.2025
Vegesack (nik) – Wenn von der Infrastruktur am Aumunder Marktplatz die Rede ist, geht es um das sogenannte Trafohäuschen, von dem die Wasser- und Stromversorgung des Vegesacker Herbstmarkts abhängt. Der Sanierungsbedarf ist seit Jahren bekannt. Im vergangenen Jahr kam daher bereits ein Provisorium zum Einsatz. Um zu vermeiden, dass es erneut dazu kommt und die Sanierung sich um ein weiteres Jahr verschleppt, brachte die SPD-Fraktion im Beirat erneut einen entsprechenden Antrag ein. Die Schausteller auf dem Herbstmarkt benötigten Planungssicherheit. Es sei zudem vor dem Hintergrund schwer zu vermitteln, dass der Bürgermeister als Schirmherr der Veranstaltung im vergangenen Jahr fest zugesagt habe, dass die Stromversorgung auf sichere Beine gestellt werden solle. Die SPD-Fraktion macht in ihrem Antrag zudem auf den Umstand aufmerksam, dass die sogenannte Ringwasserleitung um den Marktplatz vom öffentlichen Wasserleitungssystem entkoppelt ist: Weil sie nur während des Marktes genutzt wird, steht das Wasser darin den Rest des Jahres. Deshalb muss das Wasser gechlort werden, was pro Marktveranstaltung Kosten in Höhe von etwa 7000 Euro verursache, die von der Stadt getragen werden müssen. Von daher sei die Instandsetzung eine wirtschaftliche Maßnahme.
In Blumenthal hat vom BWK-Areal ausgehend der Fernwärme-Trassenausbau begonnen. Im Beirat Vegesack stand das auf der Tagesordnung, weil eine der geplanten Trassen entlang der Lindenstraße führen soll. Maria Deutsch und Dennis Witt von der ausführenden Firma Enercity Contracting mit Sitz in Hannover erläuterten die Planungen. Fernwärme-Rohrleitungen haben einen großen Durchmesser, es gibt eine Vorlauf- und eine Rücklaufleitung. Entsprechend große Baustellen sind entlang der Trasse zu erwarten. Zudem verlaufen bereits viele Leitungen unter der Straße, von denen einige eher ungünstig liegen. Es sollen nicht ganze Straßenzüge auf einmal gesperrt werden, sondern abschnittsweise vorgegangen werden. Damit sollten Vertreter anliegender Geschäftsbetriebe beruhigt werden, die um ihre Lieferwege besorgt waren.
Man sei angesichts der notwendigen Investitionen an Großabnehmern orientiert. Privathaushalte könnten zwar mitversorgt werden, es sei aber noch nicht zu beziffern, welche Kosten für einen Hausanschluss anfallen würden. Ein solcher müsste von der Hauptleitung abzweigen und dann sei die Frage, welche Entfernung überbrückt werden muss. Einen Preis dafür zu finden, sei aber Teil der Planungen. Im Beirat wurde die Gelegenheit genutzt, auch die Sanierung des Piaskowski-Freizeitbads wieder anzusprechen. Dieses sei als weiterer Großabnehmer in Reichweite, wenn man die Trassenführung entlang der Lindenstraße weiterzeichne. Der Beirat Vegesack bedankt sich bei Enercity für die Ausführungen und wünscht, kontinuierlich am Ausbauprozess beteiligt zu werden. Über bevorstehende Straßensperrungen sollen die betroffenen Anlieger stets zeitig informiert werden.
Die Beiratssprecher Andreas Kruse und Heike Sprehe finden, dass sich ihre monatliche Bürgersprechstunde zu einem echten „Highlight“ entwickelt habe. Sie berichteten über einige der Themen, die dort zur Sprache kamen. Die Einwohner beschäftige immer wieder die Taubenpopulation in Vegesack. Sie können sich dabei auf den Koalitionsvertrag von 2019 berufen, in dem die Einrichtung von betreuten Taubenschlägen festgehalten wurde. In Vegesack seien 15 Standorte geprüft worden, die aus unterschiedlichen Gründen nicht infrage kämen. Andreas Kruse regte daher eine „mobile Lösung“ in einem Container oder Bauwagen an. Den Tieren fehlt es vor allem an artgerechtem Futter. Sie litten unter Verdauungsproblemen, wenn sie sich von Essensresten ernähren müssen. Wenn aber Privatpersonen aus Sorge um die Vögel aktiv werden und Körner ausstreuen, führe das zu neuen Problemen und auch die rechtliche Grundlage dafür ist dürftig.
Weitere interessante Artikel