„Der große Wurf ist verflossen“
Der Vegesacker BMX-Club bringt immer wieder Talente hervor – hier Ole Stern. Foto: fr
Artikel vom: 18.12.2024
Grohn (rdr) – In der jüngsten Sitzung des Vegesacker Beiratsausschusses für Gesundheit, Umwelt und Sport gab es einen Sachstand zur BMX-Bahn auf dem Oeversberg. Ortsamtsleiter Gunnar Sgolik erinnerte an den 2023 gefassten Beschluss, der zum Inhalt hatte, die Bahn über den Senator für Inneres und Sport sanieren zu lassen. Der Vegesacker BMX-Club existiert seit über 40 Jahren und hat in der Vergangenheit immer wieder Top-Sportler wie Weltmeister Kristaps Veksa hervorgebracht.
Nicole Henkel, seit vier Monaten Vorsitzende des Vegesacker BMX Clubs bedauerte, dass trotz der Mittelzusage im Jahr 2022 keine Sanierung stattgefunden habe. Sie berichtete davon, dass der Umweltbetrieb Bremen die Umsetzung damals aufgrund fehlenden Fachwissens abgelehnt hätte. Der Verein selber habe versucht, ein Generalplanungsbüro zu beauftragen, sei aber nicht fündig geworden, da es sich um eine sehr spezielle Sanierung handele. So sei es dazu gekommen, dass die aus dem Bremen-Fonds stammenden Gelder Ende 2023 zurückgeben werden mussten.
Monika Duncan, Abschnittsleiterin Sportbetrieb im Sport-ressort, erklärte, die BMX-Anlage sei einzigartig in Bremen und in das Programm der Sportanlagen aufgenommen worden, was sie voll förderfähig mache. „Deswegen ist es uns ein Anliegen, dass wir den Fokus auf der Sanierung haben.“ Zugleich erläuterte sie, dass für die Sanierung der 46 Außensportanlagen in Bremen insgesamt 1,5 Millionen Euro in 2025 zur Verfügung stünden.
Die BMX-Bahn auszubauen und zu sanieren, klappe nicht, ergänzte Nicole Henkel und berichtete von zwei Zuwendungen von 10 000 Euro für Container und den Ausbau einer Naturtribüne sowie von 32 000 Euro für ein Startgate. Mit diesen kleineren Beträgen könne man zumindest die Infrastruktur ausbauen. „Einen Großbetrag haben wir nicht zur Verfügung“, sagte Monica Duncan und musste einräumen, dass in 2025 gar keine Mittel für die Anlage vorgesehen sind. „Der große Wurf ist verflossen“, bedauerte sie, dass es mit der Sanierung trotz bereitgestellter Fördermittel nicht geklappt habe.
Um die BMX-Bahn „ohne Schnickschnack“ so aufzustellen, so dass man zumindest Deutsche Meisterschaften ausrichten und sie bundesliga-tauglich machen könnte, wäre man bei etwa 600 000 bis 700 000 Euro, so Nicole Henkel. Die Vorsitzende erklärte, dass es unter den etwa 100 Vereinsmitgliedern einige gäbe, die sich darin versuchen würden, Sponsoren aufzutun. Man könne die Anlage zwar nutzen, aber nicht zukunftsorientiert trainieren.
Die Ausschussmitglieder lauschten den Beiträgen interessiert und fassten bei einer Enthaltung einen einstimmigen Beschluss. Darin wird der BMX-Club gebeten, die Kosten dafür aufzulisten, um einen nationalen Standard der Anlage herzustellen. Weiterhin wird der Senator für Inneres aufgefordert, alternative Fördermittel für eine Sanierung einzuwerben. Das Ortsamt soll das Thema für mögliche Haushaltsanträge aufnehmen und mit dem Verein im ständigen Austausch bleiben.
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