Geflüchtete benötigen ein Zuhause

Die Unterbringung von geflüchteten Menschen im Hotel am Vegesacker Bahnhofsplatz soll weiterhin bestehen bleiben. FOTO: TH
Artikel vom: 30.11.-0001
Vegesack – (TH) „Wir treten mit der Bitte an Sie heran, die Frist für die Unterbringung zu verlängern.“ Petra Kodré, Abteilungsleiterin und Referentin der Sozialsenatorin, appelierte an den Beirat Vegesack, die bestehenden Wohnplätze am Vegesacker Bahnhofsplatz für geflüchtete Menschen weiterhin nutzen zu können. Denn die Zahl der Flüchtlinge habe nicht abgenommen. Während sich die Gesamtzahl im Juni 2021 auf über 3000 Menschen belief, seien es inzwischen über 7000 aus der Ukraine, die bislang nach Bremen gekommen sind. Nach wie vor sei das Sozialressort darum bemüht, weitere Wohnmöglichkeiten zu finden. Jedoch müssten die anfallenden Kosten im Verhältnis stehen. Nach wie vor würden Zelte und Wohncontainer genutzt. Dabei schaue man auch nach freien Flächen, um weitere Container und Leichtbauten aufzustellen. Denn es zeichneten sich ein hoher Bedarf ab. Petra Kodré nannte die Zahl von 2800 Menschen ab März 2022. Allein 1445 Menschen seien es im August gewesen. Ein Teil von ihnen würde in Bremen bleiben. Inzwischen sind zwei weitere Hotels und Mietobjekte in Osterholz und Borgfeld hinzugekommen. Weitere Wohnprojekte seien in der Überseestadt vorgesehen.
Für die SPD sprach sich Heike Sprehe für die weitere Nutzung des Hotels am Bahnhofsplatz aus. Die Fraktion hätte keine Bedenken, Wohnraum für Gefüchtete zur Verfügung zu stellen. Daher votiere man für eine Verlängerung des Mietverhältnisses. Auch für Torsten Bullmahn (CDU) stand eine Verlängerung für die Unterbringung fest. Den Ausgangspunkt würde der russische Angriffskrieg auf die Ukraine bieten. Michael Alexander (Grüne) betrachete es als notwendig, einen längeren Zeiraum für eine weitere Anmietung festzuschreiben. Denn wo sollen die Menschen hin, so seine Frage. Natalie Lorke (CDU) wollte erfahren, ob sich in Vegesack vermehrt Zuzüge abzeichnen würden und alle Kapaziäten ausgeschöpft wären. Dabei lag ihr die Versorgung der Kinder sehr am Herzen. Ihr Parteikollege Hans Albert Riskalla plädierte dafür, aufgrund einer weiteren möglichen Flüchtlingswelle sich rechtzeitig um weitere Aufnahmeplätze zu bemühen. Petra Kodré verwies auf ein großes bestehendes Beratungsangebot der freien Träger. Man wäre darum bemüht, nötige Hilfeleistungen zu gewährleisten, trotz hoher Fallzahlen. Die Fraktion der Grünen begrüßte die Arbeit des Sozialressorts, Geflüchtete gut zu versorgen. „Wir müssen uns um die Unterbringung langfristig kümmern und geeignete Maßnahmen ergreifen“, so Christoph Schulte im Rodde, „Wenn wir Gutes tun, sollten wir auch darüber reden“. Natalie Lorke (CDU) möchte bewirken, dass dieses Thema auch in den Ausschüssen behandelt wird. Die Beschlussfassung fiel einstimmig aus. Der Beirat stimmte einer weiteren Nutzung des Hotels am Bahnhofsplatz Vegesack zu. Zu der Gesamtthematik soll ein runder Tisch eingerichtet werden. Zugleich soll der Ausschuss für Geflüchtete mit einbezogen werden.
Weitere interessante Artikel