Natur, Licht und Leben am Wasser

Das Lesumwasser-Aquarell von Dr. Henning Scherf und den jungen Menschen zeigt das Haus am Schwalbenhang vom gegenüber liegenden Ufer. Die zweite Version der Friedenstaube von Andreas Wick entstand mit lichtechter Tinte. Fotos: Bolen-Nieland/Wick
Artikel vom: 26.03.2025
Bremen-Nord (nik) – Es begann vor 20 Jahren auf einer Radtour mit dem Bürgermeister Dr. Henning Scherf, Austausch-Studenten und jungen Menschen aus der Gegend. Dabei regte Cynthia Bolen-Nieland an, gemeinsam ein Aquarell mit Wasser aus der Lesum zu malen. Diese Idee hat sie später zum Konzept „Biking and Sketching“ weiterentwickelt, bei dem anlässlich des Fahrradjahrs im vergangenen Sommer zahlreiche Kunstwerke mit nordbremischen Motiven entstanden sind.
Sie hat festgestellt, dass das Leben am Wasser zu einem aufgeschlossenen, weltoffenen Charakter der Menschen beiträgt. Als Global Ambassador der Colorado University hat sie schon viele Ehrengäste nach Bremen eingeladen, die alle überwältigt gewesen seien. „Wir haben immer Professoren, die hier herkommen und staunen: Was ist das für eine grüne Stadt!“ So kamen die Werke für die erste Ausstellung des neuen Themenjahrs „Naturlich: Ab ins Grüne“ zusammen.
Bei der Ausstellungseröffnung zeigte sich Ortsamtsleiter Gunnar Sgolik gut informiert und interessiert: „Wo kann man so eine Ausstellung machen, wenn nicht im maritimsten Stadtteil Bremens, hier in Vegesack, wo Wasser eine besondere Tradition hat. Wir haben tolle Künstler, die Ortsbezug zu Bremen-Nord haben, und ich finde, das kann man kaum genug nach außen tragen.“ Es würde ihn zudem freuen, wenn künftig häufiger Ausstellungen in den Räumen des Ortsamts stattfinden könnten. Er findet, dass „in Zeiten, wo es gesellschaftlich durchaus schwierige Momente gibt, die Kunst immer wieder Inspiration und auch Mutmacher ist. Die Motive hellen das Gemüt auf, und das brauchen wir in diesen Zeiten mehr denn je.“
Eine sehr naturgetreue Darstellung des beliebten Wals aus der Fußgängerzone stammt von Dagmar Hanschke. Der Graphiker Andreas Wick vom Kunst.Hafen.Walle e.V. war mit mehreren historischen Schiffsmotiven vertreten, darunter Torfkähne, der Schnelldampfer „Bremen“ im Getreidehafen und die historische Hanse-Kogge. Besonders hebt er aber seine von Picasso inspirierte Friedenstaube hervor. Es ist die zweite Version davon, weil das Original nun schon seit über zwei Jahren im Fenster stand und durch die Sonne ausgeblichen ist. Die Taube trägt anstelle eines Ölzweigs einen Stacheldraht im Schnabel und setzt sich aus zahllosen flüchtenden Menschen zusammen.
Cynthia Bolen-Nieland möchte die Schönheit des Bremer Nordens bekannter machen: „Was ich nicht mag, wenn man in Bremen immer sagt, da hinten ist nix: Denen zeigen wir mal was.“ Eindrücke von den Werken gibt es unter <a href="https://www.youtube.com/watch?v=sFZj4yIbdro">Link-Text</a> . Sie macht Parallelen zwischen Kunst und Natur deutlich: „Es fängt alles mit einem Gedanken an, auch in der Natur: Ein Keim, was das sein sollte.“ Viel Talent liege im Verborgenen, welches man an die Oberfläche holen müsse. Dafür möchte sie Mut machen, einen ersten Pinselstrich zu wagen und ihre Werke dann bestenfalls auch auszustellen.
„Wir würden uns freuen, wenn wir ein Netz aufbauen können, was weit über Bremen hinausgeht.“ sagte Dr. Henning Scherf in seinem Grußwort zur Ausstellungseröffnung und wünschte: „Viel Freude beim Zuhören, viel Freude beim Mitmachen!“
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