„Ihr seid kein Sparverein“

Hauptversammlung des Stadtgartenvereins

Ortsamtsleiter und Vorsitzender des Stadtgartenvereins, Gunnar Sgolik (rechts), überreicht dem ehemaligen Vorsitzenden Heiko Dornstedt die Urkunde zur Ehrenmitgliedschaft.  Foto: nik

Artikel vom: 03.11.2024

Vegesack (nik) – Bei der Jahreshauptversammlung des Förderverein StadtgartenVegesack e.V. im Saal der Gaststätte „Zum Alois“ wurde der Vorstand entlastet und neue Vorstandsmitglieder  wurden gewählt. Zudem wurde über Haushaltsfragen diskutiert. Es gab auch Anregungen für die zukünftige Gestaltung, und Katja Butgereit von Clean up your City e.V. stellte die Arbeit ihres Vereins vor. Schließlich wurde der ehemalige Vorsitzende Heiko Dornstedt zum Ehrenmitglied ernannt.

Im vergangenen Jahr habe man Ausgaben in Höhe von 54500 Euro gehabt, davon 41000 Euro investive Ausgaben, 13000 Euro an „potentiell wiederkehrende“ Posten, wie Kassenwart Frank Dannat ausführte. Kritisiert wurde, dass Zahlungen an das Vegesack Marketing einen prozentual hohen Anteil der Ausgaben ausmachten. Als Grund dafür wurde angeführt, dass es für den Verein in anderen Bereichen schwer war, „das Geld überhaupt loszuwerden“, so Frank Dannat. Schon länger geplante Arbeiten, die der Umweltbetrieb Bremen ausführen sollte, hätten sich immer wieder verzögert. Das könne ein vereinsrechtliches Problem werden. „Unser Steuerberater sagte schon: Ihr seid kein Sparverein, so könnte man die Gemeinnützigkeit verlieren“, berichtte Frank Dannat. Das Vereinsvermögen soll deshalb zu einem Drittel in einer kurzfristigen Anlageform sicher angelegt werden. Vorgaben des Umweltbetriebs verhinderten zudem bislang eine künstlerische Gestaltung der Sitzbänke, die „alle gleich aussehen müssten“. Die Kommunikation laufe hier gut, aber schleppend.

Die Reparatur der „archimedischen Schraube“ (Wasserspielgerät) ziehe sich ebenfalls hin und sei nicht Teil der Gesamtrechnung. Nachdrücklich sprach sich der Vorstand für den Erhalt des Schleppers „Regina“ aus. Dafür arbeite man eng mit dem MTV Nautilus e.V. und dem Bereich Metallbau der berufsbildenden Schule zusammen. Nach umfangreichen Ausführungen beantragte Rechnungsprüfer Ernst-Ludwig Neuenkirchen die Entlastung des Kassenwarts. Diese erfolgte einstimmig, auch der Vorstand konnte nach einer Diskussion mehrheitlich entlastet werden. Dann standen die Vorstandswahlen an. Die neue stellvertretende Ortsamtsleiterin Sabrina KC wurde einstimmig zur Schrift- und Geschäftsführerin gewählt. 

Kassenprüfer sind erneut Ernst-Ludwig Neuenkirchen und Maren Zilm. Den Arbeitsausschuss bilden Hartmuth Busch und Uwe Pelchen. Für einen Werbeausschuss stellte sich niemand zur Wahl. Wer sich dafür engagieren mag, sei daher hiermit aufgerufen.

Anträge aus der vorherigen Sitzung, die das Strandlust-Areal betrafen, hatte man von einem Fachanwalt für Vereinsrecht prüfen lassen. Demzufolge sei formell zwar nichts gegen die Anträge einzuwenden, inhaltlich wären sie aber jenseits der in der Satzung definierten Vereinszuständigkeit. Ingo Schiphorst erwiderte dazu: „Jede Meinung hat noch ihren Anwalt gefunden.“ Die Stimmung war hier sehr unversöhnlich. Gunnar Sgolik mahnte daher ein gedeihliches Miteinander an und fand, mit unangemessenen persönlichen Angriffen habe man den Bogen überspannt.

Auch Ideen wurden eingebracht, etwa besonders schöne Bäume von unten zu beleuchten. Norbert Arnold regte eine botanisch fundierte Beschilderung der Gehölze an, ferner die Idee eines Vergleichs-Thermometers, um die Erhitzung durch Flächenversiegelung etwa am Sedanplatz zu veranschaulichen. 

Clean up your City ist eine Initiative, die sich zweimal im Monat mittwochs trifft, um die Stadtteile sauber zu halten. Im vergangenen Jahr habe man insgesamt 1217 Kilogramm Müll gesammelt, was etwa 108 Säcken entspreche. Der Stadtgarten sei dabei im Verleich schon sehr sauber, die Schwerpunkte der Arbeit liegen näher am Bahnhof Vegesack. Die Pizzakartonhalter hätten sich gut etabliert. Wenn man größere Abladungen vorfinde, habe sich auch der „Mängelmelder“ der Stadtreinigung als effektiv erwiesen. Katja Butgereit hob zudem das Problem der toxischen Zigarettenkippen hervor. Sie verteilte kleine Taschenaschenbecher zum Einstecken. Beim sogenannten „Kippenmarathon“ habe die Nordbremer Gruppe schon dreimal einen Preis gewonnen. 


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